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Wiesenvoegel
 


Feuchtwiesen

Der Arbeitskreis Feuchtwiesenschutz Westniedersachsen legt sein Hauptaugenmerk auf die Bestands- situation und –entwicklung typischer Vogelarten der Feuchtwiesen. Doch was stellen Feuchtwiesen eigentlich aus botanischer Sicht dar?
Feuchtwiesen sind in erster Linie gekennzeichnet durch charakteristische Pflanzenarten, von denen einige hier in einem botanischen Überblick vorgestellt werden
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Wiesen-Schaumkraut Wiese

Entstehung der Feuchtwiesen und ihre Gefährdung

Feuchtwiesen sind in Niedersachsen zumindest großflächig erst durch anthropogenen Einfluss entstanden. Bis ins frühe Mittelalter bestand die Vegetation hier wohl überwiegend aus Mooren, Überschwemmungs- flächen der Flüsse und v.a. Wäldern. Typische Feuchtwiesenpflanzen waren deshalb vermutlich auf Bereiche beschränkt, die u.a. auch durch große Herbivoren (z.B. Elch, Wisent, Wildpferd, Auerochse) offen gehalten wurden. Dies waren auch die ursprünglichen Lebensräume unserer Wiesenvögel.

Wasser-Greiskraut Wiese
Bis dahin hatten die Menschen die Landschaft nur kleinflächig im engeren Umfeld der Siedlungen beeinflusst. Durch eine dann einsetzende Intensivierung des Holzeinschlages, der Waldhude (Waldweidennutzung) und insbesondere von Waldrodungen zur Kultivierung entstanden großflächig neue, offene Landschaftsräume. Auf feuchten bis nassen Standorten haben sich die Feuchtwiesen entwickelt und mit diesen nahmen auch die Wiesenvögel zu.

Bereits ab Anfang des 19. Jahrhunderts, verstärkt aber nach dem 2. Weltkrieg, wurden die Feuchtwiesen durch Kultivierung und Melioration (Flurbereinigung, Tiefenumbruch, Drainierung), Ausbau, Begradigung und Vertiefung von Gräben großflächig in Vielschnittwiesen oder in ackerfähige Flächen umgewandelt. Diese tief greifenden Veränderungen führten zum Verschwinden vieler Charakterarten der Feuchtwiesen, andere sind in ihrem Bestand stark gefährdet bzw. zurückgegangen.

Anstelle artenreicher Feuchtwiesen sind heute vielfach Hochgraswiesen, Um- triebsweiden und Äcker vorherrschend, in denen alle Nässezeiger ver- schwanden und durch Stickstoffzeiger ersetzt wurden.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken ist es wichtig Schutzgebiete auszuweisen oder über Vertragsnatur- schutzmaßnahmen landwirtschaftliche Flächen zu extensivieren.

Silagekette


 

 

Fotos: Holger Oldekamp, AKFW

 
 
© AKFW e.V. 9/2005